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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 1

1880 - Halle : Anton
J. Are affen Deutschen. 1. Unsere Vorfahren wohnten ursprünglich auf dem Hochlande von Mittelasien. Dort, yn den Abhängen des großen Quergebirges, welches Vorder- und Hinterasien scheidet, saßen sie als Glied des großen arischen oder indogermanischen Völkerstammes und weideten die Hserden. Von da ans sind sie in unbekannter Zeit westwärts gezogen und in Europa eingewandert. Vor ihnen hatten schon drei andre Zweige der Arier denselben Weg eingeschlagen: der eine besetzte die südlichen europäischen Halbinseln Griechenland und Italien; der andere — die Kelten — ließ sich im Westen des Erdtheils (— in Gallien, Spanien und Britannien) nieder; der dritte — die Slaven — blieb im östlichen Europa. Die ihnen folgenden Germanen bewohmeu zuerst den Norden (—Skandinavien und die deutsche Nord - und Ostseeküste) und wandten sich später südwärts. Zur Zeit Christi bewohnten sie das Land zwischen Nord- und Ostsee, Weichsel, Donau und Rhein. Ihre westlichen Nachbarn waren die Kelten, ihre östlichen die Slave«, ihre südlichen die Römer. 2. Deutschland besaß um jene Zeit ein rauhes Klima; die Winter waren lang und hart, die Luft feucht und nebelig. So wenigstens wird uns von den Römern erzählt, denen wir die Nachrichten über unsre Vorfahren verdanken, und auf sie mußte allerdings das Land im Gegensatze zu ihrer warmen, sonnigen Heimath einen unfreundlichen Eindruck machen. Der Boden war sumpfig und mit großen Wäldern bedeckt. Einer derselben soll 9 Tagereisen breit und 60 Tagereisen lang gewesen sein. Die Berge lieferten Eisen und Salz. In den Wäldern wuchsen riesige Eichen, Buchen uno Tannen. Mancher dieser Bäume saßte, zum Nachen ausgehöhlt, wohl 30 Menschen. Neben ihnen reiften allerlei Waldbeeren und wildes Obst. Auf den Feldern wurden Hafer und Gerste, Erbsen, Linsen, Bohnen, große Rettige und Flachs erbaut. Bären, Wölfe, Luchse, wilde Schweine, Elennthiere und riesige Auerochsen bevölkerten die Wälder; Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Gänfe wurden als Hausthiere gezogen.

2. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 1

1872 - Heidelberg : Weiß
I. Aas nltr Deutschland und seine Bewohner. 1, Beschaffenheit des Landes und seine Erzeugnisse. 'Ms: ' v '■ A Tas alte Deutschland hatte sehr enge Grenzen; es lag^ zwischen Rhein, der Donau, der Weichsel und dem Meer. Tie Länder jenseit des ■ Rheines und der Donau waren den Römern unterworfen. Zur Zeit der Geburt Christi war uuser Vaterlaud viel feuchter, kälter und unfruchtbarer als es jetzt ist. Ungeheure Wülber, große Sümpfe und weite öde Strecken bebecften das Land; uur ein geringer Teil bavon war angebaut ober wurde als Weibeplatz beuützt. In den Wäldern hausten außer dem gewöhnlichen Wilb der Auerochs, der Bär, der Wolf und das Elentier (eine Art großer Renntiere). Auf den Felsen horstete der Abler und viele andere Arten großer Raubvögel. Zahlreiche Herden von Pferden und Rindvieh trieben sich auf beit freien, grasreichen Weiben umher. Tie Wülber bestanben vorzugsweise aus Eichen, Buchen und Nabelhölzern. Obstbäume gab es nicht; erst die Römer pflanzten ebles Obst und später auch Reben an den Ufern des Rheins. Dagegen boten die zahlreichen, bichten Waldungen Holzäpfel und Holzbirnen und eine Menge wild-roachsenber Beeren, Kräuter und Wurzeln. Angepflanzt würde Roqoeu, Gerste, Hafer und Flachs. Die Salzquellen, die sehr hoch geschätzt waren, lieferten reichlich Salz. Im Innern der Erde fand man Eisen. Auch stärkenbe Heilquellen waren damals scholl besannt. 2. Abstammung, Name und Völkerschaften. Unsere Vorfahren, _ die alten Deutschen, waren in sehr früher, unbekannter Zeit ans Asien emgewanbert. Die Gallier, die Bewohner des linken Rheinufers, und die Römer nannten sie Germanen, b. i. Wehr- oder Kriegsmänner; sie selber 'aber gaben sich beit Namen Deutsche. Dieser Name wirb gewöhnlich von dem gotischen Wort tiiiuda oder diot, d. h. Volk, abgeleitet. Die alten Deutschen zerfielen itt mehr als fünfzig größere und kleinere Völkerschaften. Riegel, Der erste gesch. Unterricht. ^

3. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 39

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
— 39 — Muschelhausen große Mengen von Fischgräten und Vogelknochen. Meistens sind es Reste von Schtvimm= und Strandvögeln. Huch jagte man den Hirsch, das Reh und das wilde Schwein und erlegte in den Föhrenwäldern jener Zeit den Huerhahn. Die Muschelhaufen entstanden nämlich am Ende der oben erwähnten Föhrenzeit; denn neben der Föhre erschien bereits die (Eiche, und die Ostsee, die am Hnfange der Fichtenzeit ein Süßwassersee war, war damals bereits zur Meeresbucht geworden. Hn Geräten findet man zunächst wieder Feuersteinspäne als Messer, ferner Schaber und Bohrer (vergl. Fig. 41), dann aber zum ersten Male Pfeile und Beite. Der Pfeil hatte damals keine Spitze, sondern eine scharfe Schneide (siehe Fig. 31). Man müßte diese Waffe eigentlich pfeilschneide nennen, bezeichnet sie aber meistens als „Pfeilspitze mit (Querschneide". Lange Seit war man über die Benutzung dieser kleinen Feuersteinblätter im Zweifel, bis man in einem Moore einen erhaltenen Pfeil mit querschneidiger Spitze fand. Bas Beil (Fig. 15) ist aus einer dicken, abgespaltenen Feuersteinscheibe zugeschlagen. (Ein Teil des Scheibenrandes bildet die Schneide. Geschliffen wurde das Beil noch nicht. (Es wurde gewiß auf ähnliche Weise an einem Holzschafte befestigt wie die späteren geschliffenen Steinbeile (vgl. Fig. 42). Heben diesen Beilen findet man auch anders geformte Stücke, die aus länglichen Feuersteinknollen geformt sind (Fig. 16) und durchlochte Hxte aus Hirschhorn (Fig. 17). Fig. 15. Feuersteinbeil aus der Zeit der Muschelhaufen. (Nach I. Mestorf, Vorgeschichtliche Altertümer aus Schleswig-Holstein.) Fig. 16- Feuersteinbeil. (9lach ftupfa, Zeitschr. f. Ethnologie 1906.)

4. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 5

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
— 5 — zeuge des Menschen. Noch älter als diese bereits zu bestimmtem Gebrauche abgeschlagenen und roh bearbeiteten Splitter sollen nach der Rnficht des belgischen Forschers Rutot natürliche Feuersteinknollen mit Schlagspuren an den Enden sein. Sie bezeichnen vielleicht jenen Abschnitt der Urzeit, da der Mensch den Stein in Gebrauch nahm, wie er ihn fand, und die Kunst des Zurichtens der Gesteine zu Waffen und Werkzeugen noch nicht verstand (Fig. 4). Die ersten durchaus sicheren Spuren uralter Besiedelung (Europas und Deutschlands durch den Menschen finden sich aber erst in dem Abschnitte der Erdgeschichte, welcher zwischen der Haupteiszeit und der letzten (Eiszeit liegt, also in der zweiten Zwischeneiszeit, und zwar in einem frühen Abschnitt derselben, den wir als zwischeneiszeitliche Waldzeit bezeichnen. Fig. 3. Eolith aus Frankreich. (Nach H. Riaatfch, Archiv f. Anthrop. 1905.) Fig. 4. Natürlicher Feuerfteinknollen mit Schlagspuren an einem Ende (?), nach der Ansicht des belgischen Forschers Rutot das älteste Gerät (M. Hoernes, Der diluviale Mensch in Europa, S. 197, nach A. Rutot). Die Waldzeit. (Klima, pflanzen und Tiere. Die Ansiedelung bei Taubach. Der Urmensch von lleandertal, Spt), Krapina. Benennung des Zeitraumes.) Die nordischen und alpinen Gletscher sind weit zurückgewichen. Das Klima, während der (Eiszeit im Mittel etwa 3—4° kälter als dasjenige der Gegenwart, entspricht ungefähr dem heutigen. Huf dem früheren Gletscherboden hat sich in Norddeutschland eine Flechten-und Moossteppe entwickelt, auf der Herden von Renntieren reichliche Nahrung finden. Weite Gebiete sind aber noch zu feucht, als daß sich selbst eine so anspruchslose Pflanzenwelt darauf ausbreiten konnte. 3n Mitteldeutschland aber ist's schon wohnlicher. Nadelbäume, Birken, Haselsträucher und andere Laubhölzer haben sich bereits zu ansehnlichen Waldungen zusammengeschlossen. Buschwerk V'

5. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 16

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
— 16 — sonders Landschnecken, die beweisen, daß der Löß eine Bildung des Mindes ist und keine Anschwemmung. Weite Gebiete des mittleren und südlichen Deutschlands und Österreichs sind mit dieser fruchtbaren Erde bedeckt, die also in der Steppenzeit entstand. verhältnismäßig weit nach Norden vorgeschoben ist die Löß-landschaft zwischen Magdeburg und den braunschweigischen Gebieten. Dort hat Klfred Hehring in den Gipsbrüchen von Thiede und lvester-egeln die Tierwelt der Zteppenzeit in mustergültiger Meise erforscht. Wir wollen versuchen, uns an der Hand der Funde Hehrings ein Bild jener so fernen Periode der Urzeit zu entwerfen. Noch heute macht die Umgegend des Dorfes Idesteregem (Kreis Idanzieben, zwischen Magdeburg und Halberstadt) den Eindruck einer Steppe. Rus der (Ebene erheben sich nur wenige flache Hügel. 3n heißen Sommern trocknet der lößartige Boden aus und wird stark rissig, so daß die Kulturpflanzen fast verdorren. vor vielen Iahrzehntausenden ragte der Gipsfelsen von Zdester-egeln weit aus der einförmigen Steppe hervor, während er heute im Löß begraben liegt. Damals nisteten in den Spalten des Gesteins Raubvögel, von hier flogen sie weit in die Runde und spähten nach allerlei kleinem Getier. Besonders oft fingen sie Schwalben, die in großer Zahl über die Steppe dahinflogen; ein andermal holten sie eine Kröte ober einen Frosch, der unten im Grase nichts ahnend den Insekten nachging, ober sie stießen auf eines der zahlreichen Nagetiere, die die Steppe in Mengen bevölkern. Daheim fütterten sie ihre Jungen mit der erhaschten Beute ober verzehrten sie selbst, um später nach Rrt aller Raubvögel an ihrem Lieblings-platze die unoerbaulichen harten Teile als Gewölle auszuwerfen. Diese mußten sich am Fuße der Felsen in Mengen anhäufen, wo sie dann auch gefunben worben sinb. Unter den Nagetieren ist eines der merkwürbigsten der Bobak (Arctomys bobac). (Er lebt noch heute in den. östlichen Steppen, von rostgelber Färbung, ist er einem Murmeltier recht ähnlich. Überall erblickt man in der Steppe die Spuren seiner Tätigkeit: kleine hügelchen, die meist von Gras umgeben sinb. (Er pflegt nämlich die Gräser und Kräuter in der Nähe seines Baues zu

6. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 18

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
— 18 — ärgster Feind, der Eisfuchs (Canis lagopus) nach Silben. Ruch Marder und Iltis sind heimtückische Feinde der kleinen Nager. Der höhlenbär fommt, wenn auch selten, aus den benachbarten Bergen in die Steppe, und im Sommer durchstreifen Löwen und Hyänen die wildreiche Landschaft. Huf den weiten (Brasflächen tummeln sich zahlreiche Weidetiere. Das Renntier bewohnt im Sommer die Moos- und Flechtensteppen der nördlichen Landgebiete. Der Winter aber treibt es nach dem Süden. Ittit den mächtigen Geweihschaufeln schiebt es den Schnee zur Seite und sucht Gras. Sehr häufig sieht man das ganze Jahr hindurch Herden von Pferden, Rindern und Antilopen. (Es sind echte Steppentiere. Huch das mollhaarige Rashorn (Rhinoceros ticho-rhinus) trifft man dann und wann auf dem üppigen Rasen, und aus den Wäldern kommt ab und zu der Bär auf das offene Steppengelände, nicht selten auch ein (Elefant, das Mammut (Elephas primigenius). (Es ist wenig größer als der indische (Elefant, unterscheidet sich aber von den jetzt lebenden Hrten durch die lange Behaarung und die mächtigen Stoßzähne, die nicht nach vom, sondern im Bogen nach oben gekrümmt sind (Fig. 9). 3m Sommer hält es sich meist in den Laubwäldern verborgen. 3m Winter aber zieht es über die Steppe und weidet die Radeln der Kiefern ab. Hn Vögeln beherbergt die Steppe Schwalben, Lerchen, hühner und Trappen. Diese sind Stelzvögel, die schlecht fliegen, aber sehr schnell laufen können. Sie ernähren sich wie die hühner und haben daher einen ähnlichen Schnabel wie diese. Stark vertreten ist die 3nsektenwelt. vielleicht hat sich die rot- Fig. 9. Mammut, im Museum zu Petersburg. (Nach M. Hoernes, Der diluviale Mensch.)

7. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 27

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
— 27 — über den der Sonnenschein zu uns herabgleitet, hat eine reizende rötliche Kuppe aufgesetzt. Die Färbung rührt gewiß von den zahlreichen Fruchtstielchen einer besonderen Moosart her. Rus dem Lande schauen überall Steinblöcfe hervor, große und kleine. Der Fels, auf den mir uns eben niedersetzten, ist mit einer Kruste brauner Flechten bedeckt. Zu unseren Füßen sprießen die saftiggrünen Blätter des Löffelkrautes. Rn manchen Stellen wuchert niedriges Gestrüpp empor, dem heidelbeerkraute ähnlich. Man sieht an den kümmerlichen Büschen deutlich die Fraßspuren des Wildes, vorüberziehende Renntiere pflegen die wohlschmeckenden jungen Triebe abzurupfen. Rm östlichen Horizonte, wo aus weiter Ferne Moostriften Herüberschimmern, kann man deutlich ein Rudel dieser Tiere weiden sehen. Weiterhin im Süden aber dehnen sich unermeßliche (Eisfelder. Unmöglich ist es, dorthin zu wandern; denn bald steht man vor ausgedehnten Moossümpfen und Wasserflächen von unabsehbarer Breite, die die Ufer des riesigen Stromes umsäumen, der am Rande der abschmelzenden Gletschermassen seine trüben Fluten dahinwälzt. Eiskalter Wind weht von dort zu uns herüber, und das mitten im Sommer. Wie kalt mag’s hier erst im Winter sein. Dann triffst du weit und breit keine Menschenseele. Hur im Sommer kommt man auf einige Wochen zur Renntierjagd hierher. 3m herbste aber geht es wieder heim in die schützenden höhlen der Berge. Rubel hungriger Wölfe durchstreifen nun die schauerliche Einöde und teilen das Recht der Jagd mit Bären, Polarfüchsen und dem Vielfraß. In nicht allzu großer (Entfernung wirbelt am Fuße eines langgestreckten Kieshügels Rauch empor. Dort befindet sich eine Niederlassung von Renntierjägern. Zwei Frauen hocken um einen Herd aus zusammengelegten Feldsteinen und suchen durch Blasen die fast erloschene Glut aufs neue zu entfachen. Jetzt brennt’s lichterloh. Jubelnd kommen zwei Kinder gelaufen und bringen ein Bündel dürren Reisigs. Es ist mit einem Lederriemen zusammengebunden. Lachend und scherzend öffnen sie den Pack, suchen sich dabei gegenseitig in den Qualm des Feuers zu schieben, bekommen aber schließlich von der älteren Frau — es wird ihre Großmutter sein — einige derbe Püffe. Run laufen sie in die mit Fellen bedeckte hütt

8. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 98

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
alter errichtet, manche auch schon in der Steinzeit oder erst nach der Bronzezeit. 3n Schleswig-Holstein und Skandinavien ist das Auswerfen von Grabhügeln noch in der letzten Zeit des Heidentums, also bis um 1000 n. Ehr., üblich gewesen. Huf ebenen Heideflächen liegen die Hügel oft in Menge beisammen und bilden ganze hügelfriedhöfe. Da sieht Grabhügel ausser Bronzezeit Ober- man hochaufragende „Kegelgräber" bayerns. (3- 9?aue, Die Bronzezeit neben Erhebungen von geringer höhe in Oberbayern.) ' 3 und ganz flachen Lrdaufschüttungen, die man oft kaum erkennt, zumal wenn sie mit dichtem Heidegestrüpp oder holz bewachsen sind. Sehr viele Grabhügel sind schon in alter Seit ausgeplündert, zum mindesten angegraben. Das bezeugt die flache, Fig. 92. Grabhügel in der Lüneburger Heide (sog. Hügelfeld). muldenförmige Einsendung auf dem Gipfel der meisten. (Eine weihevolle Stimmung ruht über solchen einsamen Hügelfeldern, wenn der milde Schein der sinkenden Sonne über die Heidebüsche flutet, die Schatten größer werden und auch die niedrigeren Gräber deutlich hervortreten ($ig. 92 und 93).

9. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 15

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
— 15 Diese günstige Verteilung von Land und Wasser muß aber später anderen Verhältnissen gewichen sein. Das europäische Festland vergrößerte sich. Die Folge war eine einschneidende Veränderung des Klimas; denn die Küsten rückten weit ab von jenen Gebieten, die sonst unter dem wohltätigen Einflüsse des Meeres gestanden hatten. Dadurch gestalteten sich die klimatischen Verhältnisse Deutschlands bedeutend ungünstiger. hier traten Zustände ein, wie wir sie heute noch im östlichen Europa oder in Nordasien treffen. — versuchen wir nun, ein Bild der deutschen Eiszeitsteppe zu zeichnen! Nach dem furchtbar harten Winter zieht der Lenz ins Land. Dann ergrünen die unabsehbar weiten baumlosen (Ebenen. Gräser schießen auf, und die üppige Rasenfläche bedeckt sich mit den prächtigen Blüten der Zwiebelgewächse. Bald aber verdorrt die ganze Herrlichkeit unter den sengenden Strahlen der Sonne. Der Boden wird hart wie eine Lehmdiele und bekommt Risse und klaffende Spalten. Und wenn der staubige Wind über die Steppe dahinstürmt, wirbelt er die verdorrten Pflanzenreste in die Luft. Dann wird es herbst, und bald setzt der Winter mit schneidender Kälte ein. Das Klima der Steppe ist kontinental, wie es den inneren, weit vom Ozean entfernten Gebieten großer Landmassen eigen ist. Breite Ströme wälzen ihr Wasser durch die eintönigen Gras-flächen. Nur hier und da, besonders in der Nähe der Gewässer, grünen spärliche Wälder; sonst sieht man auf der Ebene und den Rbhängen der Hügel nur kümmerliches Gestrüpp und winzige Kiefernbestände. Während der Schneeschmelze fluten die Ströme über das Uferland. 3m Sommer aber fegt der Wind den ausgetrockneten Schlamm der Überschwemmungsgebiete fort und trägt ihn weit ins Inland, wo er sich zu Boden senkt und von den Gräsern festgehalten wird, und indem sich immer neue Schichten des lehmhaltigen Staubes über die Steppe breiten, wie der frische Schnee sich wie ein weißes Tuch auf die bereits grün und schmutzig erscheinenden Massen legt, die früher niedergingen, entstanden jene leicht zerreibbaren sandigen Tone, die man Löß nennt. Da der Löß einst zahllose Reste von Gras und Kraut umschloß, die mit der Zeit vergingen, enthält er viele Poren, häufig findet man in ihm Reste von Landtieren, be-

10. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 26

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
— 26 — Steingeräte wie sie Fig. 27 zeigt, dienten gewiß zum (Blatten von holz und Knochen und zum Hbfchaben der Häute. Ruf die Anfertigung dieser Steingeräte kommen wir in dem Abschnitte über Me jüngere Steinzeit zurück. In Deutschland trifft man die schön geformten Lanzenspitzen der Solutrezeit nur selten (Fig. 11). Die Herstellung derartiger Stücke erforderte bereits eine große Geschicklichkeit in der Behandlung des Steins. (Es ist anzunehmen, daß schon in der Steppenzeit eine gewisse Teilung der Arbeit eintrat, indem an Grten, wo guter Feuerstein zu finden war, gewandte Arbeiter sich niederließen und Handel mit ihren Erzeugnissen trieben. Man hat nämlich in Frankreich mehrfach versteckte „Schätze" mit besonders schönen Speerspitzen entdeckt. So fand man bei Dolgu einmal 14 große und sehr schöne Stücke, aus fremdem Feuerstein gearbeitet. Doch wird der Handel nur immer kleine Gebiete versorgt haben. 3. Die Renntierzeit. (Bei den Renntierjägern in Dberschwaben. Kultur der Renntierzeit nach deutschen und ausländischen Funden. Künstlerische Betätigung der Liszeit-menschen. Die Menschenrassen der Steppen- und Renntierzeit.) Ittit dem herannahen der letzten Vereisung verschwanden die Grassteppen, und das immer kälter werdende Klima duldete bald nur noch Moose, Flechten und kümmerliches Gesträuch. Die Landschaft glich der sibirischen Tundra, einer (Einöde mit spärlichem Bewuchse. Ähnliche Zustände herrschten während und nach der Vereisung, deren Verbreitungsgebiet bedeutend kleiner war als dasjenige der Gletscher zur Haupteiszeit. — Eisige Kälte umfängt uns. Die Felder ringsumher erscheinen wie zu Sand erstarrte Idasserwellen. Die Gipfel und Abhänge dieser langgezogenen Sandhügel sind hier und da mit grünen und bräunlichen Moospolstern bekleidet. Jener rundliche Hügel dort, Mg. ii. Lanzenspitzen von Feuerstein aus der Steppenzeit, gefunden in Bayern. <M. Hoernes, Der diluviale Mensch, nach I. Ranke.)
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